Abtauchen in Nordhausen
Am 10.Oktober trafen sich in den frühen Morgenstunden 7 Taucher (keine Zwerge) am Sportheim um das Jahr mit unserem traditionellen Abtauchen zu beschließen.
Nachdem das umfangreiche Gepäck mit Hilfe eines geliehen Anhängers – an dieser Stelle Dank an Matthias – glücklich in den SVC-Bus eingeladen war, konnte es auch Richtung Norden losgehen. Fahrer und Copilot machten einen ausgeschlafenen Eindruck, so dass die Reise zunächst störungsfrei beginnen konnte. Dank der neu eröffneten Autobahn ging es zügig Richtung Erfurt. Dummerweise haben die Planer bei Suhl ein Dreieck eingebaut, so dass wir uns auf einmal auf der Strecke Richtung Schweinfurt befanden. Kilometer um Kilometer gab es keine Wendemöglichkeit, bei der erst Besten verließen wir die Autobahn in der Hoffnung hier wenden zu können. Jedoch weit gefehlt, so leicht ist das in Thüringen nicht. Baulich getrennte Fahrstreifen ließen ein Wenden nicht zu. Dadurch nicht entmutigt, testeten wir gleich einmal die Motorradstrecke für unsere nächste Dive & Bike im Sommer 2009 und erreichten mit einer Verspätung von ca. 1 h wieder Zella-Mehlis, um uns beim Oberhofer Tunnel wieder auf der richtigen Autobahn in den spärlichen Verkehr einreihen zu können. Der Rest der Reise nach Nordhausen war unproblematisch und daher nicht berichtenswert.
Am Ziel angekommen meldeten wir uns direkt in der Tauchbasis am Sundhäuser See an, um gleich darauf einen ersten Tauchgang zu beginnen. In drei Gruppen erkundeten wir am Einstieg 2 den Teil des Sees. Die Sicht war mit ca. 5m gut. Noch relativ grün bewachsen war der Seegrund, ab und zu mal ein Karpfen, Hecht oder Barsch. Alle Taucher waren zufrieden. Noch ein wenig die Sonne genießen, Wasserpfeife anschüren und ein kleines mitgebrachtes Dekobier trinken, bevor es gemütlich ans Einpacken ging. Im Hotel bezogen wir rasch unsere Zimmer und trafen uns zum Abendessen in der hoteleigenen Gaststube. Erstaunt waren wir, dass dort geraucht werden durfte so nutzte jeder Raucher die ungewohnte Gelegenheit ausgiebig. Wir wurden sehr herzlich bewirtet und waren natürlich die Letzten und sperrten fast mit zu. Sehr zu empfehlen ist eine Nordhäuser Spezialität: „Nordhäuser Eiskräuter“, dieser Schnaps hat uns so sehr geschmeckt, dass Jako sogar zum Frühstück von der Wirtin eine Runde für uns alle organisierte.
Am zweiten Tag machten wir zwei Tauchgänge am Sundhäuser See. Unser Ausgangspunkt lag im hinteren Bereich des Sees am Einstieg 3. Der erste Tauchgang verlief ohne besondere Vorkommnisse. Ein von der Tauchbasis versenktes Wrack haben wir alle in einer Tiefe von 20 m gefunden. Es war kalt und dunkel, die Orientierung mitunter etwas schwierig, aber alle fanden wieder ans Ufer zurück. Die Sicht war gut, Fische waren rar, aber es hat Spaß gemacht. Der Höhepunkt des Tages war jedoch ein geselliges Abgrillen mit Bratwürsten und Steaks. Die Sonne brannte noch einmal in diesem Jahr so stark, dass die Männer mit freiem Oberkörper die Wärme genossen. Der Tag wurde wieder in unserer bewährten Hotelkneipe beschlossen.
Am Sonntag erwachten wir mit Nebel – wohin ist nur die Sonne verschwunden? – und einer unangenehmen Kälte. Ins Wasser wollte keiner so richtig. Nach einigem hin und her fuhren wir an den Möwensee, welcher sich unmittelbar in der Nachbarschaft zum Sundhäuser See befindet. Schnell den Anzug anziehen und ab ins Wasser. Hier erwartete uns eine sehr gute Sichtweite. Obwohl der Seegrund relativ eintönig ist, verging der Tauchgang doch sehr schnell. Überall wohin man blickte konnte man Krebse beobachten, kleine und große, helle und dunkle, schlanke und dicke. Krebse in Höhlen und Krebse frei herumlaufend. Jedenfalls eine riesige Menge. Ein Buddyteam von uns wollte auch einen Scharm ansehnlicher Barsche gesichtet haben, was wohl die einzigen flossentragenden Individuen in diesem See waren. Wieder an Land war jeder froh, als er bzw. sie wieder die warmen Klamotten anhatte – besonders Reinhardt unser einziger Halbtrockentaucher!
Auf der Heimfahrt riss ca. 5 km hinter Nordhausen, wie konnte es anders sein – die Nebeldecke auf, so dass wir bei herrlichstem Herbstwetter nach Hause fuhren. Hinter dem Oberhofer Tunnel planten wir eine Rast ein, welche jedoch wegen Nebel abgesagt wurde. Fahrer und Copilot waren mittlerweile perfekt aufeinander abgestimmt und so erreichten wir in einer rekordverdächtigen Zeit ohne Umwege wieder Coburg.
P.S. Martin, hast Du mittlerweile dein Navi wieder gefunden?