Ägyptensafari 2007 – Nordtour

von Matthias Aust – www.dive-together.de

Am Donnerstag den 05.07.2007 trafen sich 16 Taucher kurz nach 6:00 Uhr im Dammweg in Coburg. Um 6:30 Uhr sollte dort die Reise per Bustransfer zum Flughafen München beginnen. Als Abflugzeit des Condor Flugs DE480 war 12:45 Uhr vorgesehen – reichlich Zeit also, sollte man meinen. Als wir dann tatsächlich um ca. 6:40 Uhr aufbrachen, ahnte noch niemand, dass unser Zeitplan mehr als knapp werden würde. Zwar war der obligatorische Berufsverkehrsstau vor Erlangen eingeplant, nicht jedoch die Vollsperrung der Autobahn A9 im Altmühltal.

Ein Tanklastzug mit 19 Tonnen Butan war am Kindinger Berg in Brand geraten. Wegen der drohenden Explosionsgefahr war die Autobahn kurzerhand komplett gesperrt worden. Wir wurden an der Anschlussstelle Altmühltal ausgeleitet und konnten erst wieder bei Denkendorf auf die Autobahn auffahren. Rund eine Stunde vor Abflug kamen wir dann endlich am Condor check in im Flughafen München an. Ich hatte unsere Verspätung bereits telefonisch angekündigt, doch davon wusste am check in niemand etwas. Unser Flug war bereits eingecheckt und an den Schaltern warteten endlose Schlangen auf den checkin der nachfolgenden Condor Flüge. 

Wir machten beim Condor Team auf uns aufmerksam, doch zunächst wurden wir vertröstet zu warten. Rund 35 Minuten vor Abflug wurde man dann plötzlich hektisch und begann uns an einem eigens für uns geöffneten Schalter einzuchecken. Die Zeit wurde immer knapper, unser Tauchgepäck musste auch noch am Sperrgepäckschalter abgegeben werden. Eine Damen vom Bodenpersonal begleitete uns dann zur Sicherheitskontrolle. Die Security hatte selbst dann noch die Ruhe weg, als unser Flug bereits letztmalig aufgerufen wurde. Im Laufschritt erreichten wir die Boing 757, die sofort nach unserer Ankunft anrollte …

In Hurghada angekommen wartete die nächste Überraschung auf uns: Ein nicht gerade billiges Unterwasser Kameragehäuse fehlte. Wie sich später herausstellte hatte das Gepäckstück den Security Check am Flughafen München nicht passiert, weil sich ein Unterwasserscheinwerfer mit in dem Koffer befand. Ohne dieses Wissen hinterließ die Aussicht auf den womöglichen Verlust des Gepäckstücks beim Besitzer deutlichen Verdruss.

An Bord der MY Makharita angekommen bezogen alle Ihre Kabinen, während Bret und ich uns mit Yussuf nach Downtown Hurghada begaben, um 8 Paletten Stella uns zwei kleine Shishas zu besorgen. Am nächsten Morgen liefen wir mit nur ca. 50 Minuten Verspätung in Richtung Abu Ramada aus. Noch ein kurzer Zwischenstop zum Spritfassen, dann steuerten wir auf unseren ersten von insgesamt 23 Tauchgängen zu.

1 Tauchtag:
Gota Abu Ramada, Abu Ramada Süd, Abu Ramada Nord, Nachttauchgang an Gota Abu Ramada.

2 Tauchtag:
Abu Ramada Nord, Sha'abrur Umm Gamar, Umm Gamar, Sha'ab El Erg

3 Tauchtag:
Die Götter hatten sich gegen mich verschworen. Auf der Überfahrt von Sha'ab El Erg nach Abu Nuhas war es ein wenig wackelig. Kurz vor Abu Nuhas neigte sich die Makharita stark nach Backbord – dabei wurde mein Notebook in hohem Bogen von der oberen Koje meiner Kabine auf den Boden befördert. Exitus. Ich verkiff mir einen Wutanfall. Erster Tauchgang an der Giannis D. Erster Tauchgang für alle? Nein. Nur für diejenigen, die einen Bleigurt mit sich führten …

Der zweite Tauchgang fand an der Carnatic bzw. Chrisoula K statt. Wir hatten uns in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe wollte zur Chrisoula K., die andere Gruppe zur Kimon M. Unser Zodiac Fahrer Mahmud hatte sich scheinbar ein wenig bezüglich der Lage der Wracks verpeilt. Nach dem Tauchgang stieg – Murphys Law lässt grüßen – mein Tauchcomputer aus. Somit gab es für mich keinen Tauchgang mehr an der Dunraven und ebenso keinen Nachttauchgang am Liegeplatz bei Beacon Rock.

Der von mir geplante Tourverlauf wurde zu guter letzt an diesem Abend vom Kapitän umgeworfen. Hatte sich doch am Liegeplatz neben uns die MAYDA eingefunden, zu deren Kapitän ganz zufällig mit dem unseren befreundet zu sein schien. In jedem Falle lag die MAYDA von Stund an jeden Abend neben uns  Die kleinen Änderungen in der Route sollten sich jedoch keinesfalls negativ auf unser Tauchvergnügen auswirken…

4. Tauchtag
2x Ras Mohammed, 2x Thistlegorm

5. Tauchtag
Thistlegorm, Kingston (Sarah H.), Bluff Point und ein genialer Nachttauchgang bei Bluff Point

6. Tauchtag
Rosalie Möller, Siyul, El Fanadir.

Nach unserer Ankunft im Hafen gegen 15:30 Uhr und Abrechnung der Getränke und Nitrox-Füllungen suchten wir unser Hotel auf. Das Hilton Plaza liegt gerade mal 250 Meter von der Anlegestelle entfernt. Wir wurden dort mit einem kleinen Erfrischungsgetränk begrüßt und angenehmer Weise bei der Abwicklung der Anmeldeformalitäten und der Schlüsselvergabe freundlich vom Hotelpersonal unterstützt. Ließ der Weg in die Zimmer noch ein leicht ungutes Gefühl aufkommen (Bauarbeiten), so wurde dieses Gefühl beim Betreten der Zimmer quasi weggewischt. 

Wir verbrachten noch einen geruhsamen Abend (wenn man von der Kinderanimation beim Abendessen absieht) mit pyrotechnischen Einlagen auf dem Hotelbalkon (nur für Insider ) und einen geruhsamen Tag am Hotelpool, bis wir am 12.07. gegen 16:00 Uhr von Yussuf abgeholt und zum Flughafen gebracht wurden. checkin und Rückflug verliefen problemlos. Bei Ankunft in München war natürlich wieder ein Gepäckstück verschwunden. Dieses konnte zwei Tage später jedoch wieder von seiner Besitzerin unversehrt in Empfang genommen werden. Unser Busfahrer brachte uns dann in Windeseile zurück nach Coburg, wo wir am Freitagmorgen gegen 3:00 Uhr ankamen.

Fazit: Eine aufreibende Anreise, tolle Reiseteilnehmer, eine rundum schöne Tauchsafari, gute Tauchgänge und ein hoher Verbrauch an Shisha – Tabak

Bilder gibts hier!

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