Last Mission – Stocktour 2006

Und so stand Er wieder vor der Wahl geht was oder geht nichts . Also wurde die MS Makharita gechartert, Flüge reserviert und eine Tour gab es ebenfalls. Geplant waren die Brother Islands, das Daedalus  und Elphinstone Reef. Sind ja doch die Traumparadiese für Taucher im Roten Meer.
Aber dann wurde es erstmal gar nichts. Da der Charterpreis wahrscheinlich auch an den Ölpreis gekoppelt zu sein scheint, gab es erst 15 Zusagen. Also, alles stornieren. Dann der Anruf aus Ägypten es geht doch mit 15 Personen und so wurde der Storno zum Storno. Zum Schluss waren es 18 Taucher, die Ihre Koffer packten. Dann am 1.7. war es endlich soweit. Der Bus nach Frankfurt war da, keiner hatte verpennt oder was vergessen. Aber das hatten wir doch schon einmal anders. Heute war alles klar und es ging los.

Unser Fahrer war gelöst, aus den Lautsprechern erklang Musik, glaube aus den 50.-ern, aber egal und so wurde die Fahrt doch noch zu einer Kulturfahrt durch die Pampa. Endlich und doch rechtzeitig angekommen wurde entladen und ab ging es zur Sicherheitskontrolle. Mit kleinen Nietlichkeiten wurde auch diese Hürde genommen. Nur noch schnell alles aufgeben, die Bordkarten entgegennehmen, aber was war jetzt? Helle Aufregung ! 2 mal derselbe Vor- und Zuname und eine Frau gab es ja auch noch. Aber nach einer intensiv geführten Debatte wurde die letzte Hürde auch genommen. Schnell noch ein bis zwei ltr. Medizin und ab in den Flieger einer bekannten Fluggesellschaft. Haben dann überlegt, wie die letztes Jahr hieß und konnten uns auch nicht mehr so richtig erinnern. Lag wohl am Namen oder an der Medizinprobe. Heut war alles normal und so flogen wir nach Hurghada.Ruhiger Flug diesmal ohne Chicken, was für Verwirrung sorgte, denn es gab Fish or Beef. Gut, aussteigen rein in den Bus und ab zu den Formalitäten. Briefmarke kaufen, eine leere Seite im Reisepass suchen, ist gar nicht so einfach nach 14 Jahren Schiffssafarie, den Beamten bei der Einreise anlächeln, Pass griffbereit in der Hand halten ,den nächsten anlächeln und schon stehst Du am Band und hoffst, dass Deine Ausrüstung komplett ankommt.
Die Spannung steigt!
Alle haben Ihres bis auf einen. Nichts ernstes aber teuer. Also Papierkram hin und her, die Zeit vergeht wie im Flug, aber das gute Stück war nicht aufzufinden. Also rein in den Bus und ab zum Hilton wo im Hafen unser gutes Stück die MS Makharita nebst Crew vom letzten Jahr wartete. Schnell alles ins Schlauchboot rein, rüber zum Schiff und ruck zuck ist alles verstaut. Noch kurz ein paar Einkäufe für die mobilen Raucheinheiten und der Urlaub kann beginnen. Am nächsten Morgen, als die Sonne aufging, wurde es deutlich heiß und stickig. Der Wunsch nach Fahrtwind wurde größer aber die Bürokratie im Hafenamt hatte uns fest im Griff und so saßen und schwitzten wir Stund um Stund bis es ja doch schon um 11 Uhr losging.

Frische Luft und Südkurs brachten uns zum 1.Tauchplatz Gota Abu Ramada. Hier wurde die Ausrüstung überprüft und die richtige Bleimenge gesucht. Alles passte, jeder war zufrieden und es ging weiter zum Panoramareef. Ein erstes Drop Off  Riff mit Steilhängen und die erste Möglichkeit auf Großfische. Kaum Strömung ließ die Hoffnung auf Hailigths schwinden.
Aber dafür entschädigte uns die farbenfrohe Flora und Fauna. Zum Abschluss des 1. Tages gab es bei Um Hall Hall noch einen Nachttauchgang und dann ein vorzügliches Mahl aus der ’Bobküche’. Man ging nun zum gemütlichen Teil über und gegen 22.30 nahmen wir östlichen Kurs aufs offene Meer hinaus zu den ca. 60 Seemeilen vor der Küste liegenden Brother Islands.
Kaum Wind und leichter Seegang ließ dann alle einschlummern. 4.30 Uhr Hektik an Bord wir waren da. Der Kapitän suchte noch ein Plätzchen zum Festmachen denn viel gibt’s ja davon nicht und so wurde Leine über Leine gespannt, ein Tiefenanker gesetzt und schließlich nach kritischem Blick des Käpten gab er für uns grünes Licht zum fertig machen. Also in Gruppen fertig machen, den Partner checken und ab ins Schlauchboot. Ziel die Nordspitze. Letzte Anweisungen geben, Kompass stellen, immer von Vorteil, die letzten Minuten dann das OK vom Fahrer und ab ins Wasser. Kurzer Blick in die Runde alles ok und ab geht’s.

Durchsacken bis 25 m und dann, ja wohin ? Kompass raus und los geht’s . Nichts zu sehen, wohin man schaut nur blau. Klasse. Nutzt aber nichts. Die Minuten werden endlos und es kommt nichts.Dann endlich ein paar Luftblasen aber kein Riff. Da wir nicht wissen wie stark die Strömung und Abdrift ist nehmen wir einen westlichen Kurs. Dann endlich nach sieben langen Minuten im Blauwasser endlich Blickkontakt auf den Eisenbahnfrachter Numidia.

Ein 1901 gesunkenes Schiff das im 45 grad Winkel von 20 m aus nach unten bis auf eine Tiefe von ca. 80 m abfällt. Die wunderschön bewachsene Außenhaut läd zum Staunen und Fotografieren ein.Wir nehmen die Ostseite vom Big Brother zum Zurücktauchen. Aber auch hier keine Großfische im Freiwasser. Aber egal , einer Schildi beim Fressen zuzusehen ist auch nicht schlecht. Zurück an Bord erst mal Frühstücken .Die Stimmung ist gut und schon bald heißt es wieder aufrödeln. 2. Tauchgang dann die Westseite. An den Steilwänden, die wie es scheint, im nichts verschwinden wiegen sich große Weichkorallen in der leichten Strömung. Im Freiwasser zieht eine Gruppe großer Tuns vorbei und dann endlich ein Hai. Ein Fuchshai kreuzt unseren Weg und zieht gemächlich unter uns vorbei. Also Hoffnung nicht aufgeben auf mehr.

Nach dem Mittagessen gab es die Möglichkeit den Leuchtturm und die dazugehörende Shoppingmeile zu besuchen. Man wird freundlich aufgenommen, kann alles besichtigen und bekommt noch einen Tee serviert. Dann noch ein T-Shirt kaufen, gibt’s nur dort, und wieder zurück aufs Schiff. Die Besatzung auf dem Eiland 6 bis 8 Mann bleiben 3 Monate auf Ihrer Insel bis Sie von einem Versorgungsschiff abgelöst werden. Besuch von Tauchern ist da schon eine willkommene Abwechslung. Die nächsten 2 Tauchgänge brachten nichts spektakuläres was nicht heißen soll das es auf den Brothers nichts zu sehen gibt. Nächster Morgen 5.30 wecken, denn wir sind am kleinen Bruder. Auf zum Nordplateau und Haie gucken. War wohl nichts. Keine Strömung und sehr warme Wassertemperaturen lockten die herrlichen Tiere nicht in unser Gesichtsfeld. Also den Rest bewundern und abwarten. Die andere Gruppe hatte mehr Glück und konnte aus nächster Nähe einen großen Manta bestaunen. Die Anzahl der Tauchgänge forderten jetzt schon Ihren Tribut und jeder lag auf seinem Lager und schlief wenn Zeit war. Denn wir sind hier ja nicht auf  Urlaub. Nachts umkreist ein Longi unser Schiff und einige wagten sich ins Wasser um ein paar Bilder zu schießen. 5.30 wecken noch 3 Tauchgänge und dann die Überfahrt zum Daedalusriff. Panik an Bord, da die Biervorräte zu Ende gehen. Aber man kann sich ja bei der Organisationsleitung beschweren. Der kann es nicht mehr hören, muss es aber ertragen.    Nach 14 Std. Fahrt bei ruhiger See erreichen wir in den frühen Morgenstunden unser Ziel. Also rein ins Zodiac und ab zur Ostseite. Die Sicht auch hier etwas eingeschränkt durch Plankton, da auch hier kaum Strömung vorhanden war. So blieben uns auch hier die Großfische versagt. Von Bord aus konnten wir einige Marlins springen sehen und einige Dolphins besuchten uns. Mit etwas Glück und Mithilfe unseres Zodiacfahrers konnten einige von uns mit den großen gemütlichen Tieren schnorcheln.Auch hier gab es die Möglichkeit zum Landausflug und shoppen auf der neu eingerichteten Shoppingmeile auf dem Daedalusriff. Auch die T-Shirts gibt es nur dort. Tja und da war auch die Woche schon fast rum. Am nächsten Tag noch 3 Tauchgänge dann die 8 Std Rückfahrt nach Abu Dabab. Hier hatten wir einen Anhalter im Schlepptau, ein Fischerboot bei dem keiner von uns, auch bei nicht mehr so unruhiger See hätte drin sitzen wollen. Unterwegs gab es auch schon das letzte Festmahl an Bord. Die Krönung auf einer Safari. Puter. Ein riesen Teil , aber nicht jedermanns Sache. Einfach ein Genuss für jeden Puterfan. Die Reihen waren aufgrund der Überfahrt eh schon dünn, dafür blieb für den Rest mehr. Aber man kann ja nicht mehr Essen als reingeht und so blieb noch einiges übrig. Nach dem Festmahl begann eine Diskussion über das freigegebene Puterschießen am Daedalusriff. Population zu groß? Freigehege zu klein? Schrot oder Kugel? Dafür gab es aber keine Beweise. Die hitzig geführte Diskussion sorgte bei einigen Teilnehmern für Schmerzen in der Bauchmuskulatur, andere schüttelten darüber nur den Kopf. Oder er war doch aus der Truhe?Egal gut wars.  Im Morgengrauen ging es dann zur letzten Etappe zum Elphinstone. Nach ca. 1 Std. Fahrt war unser Ziel erreicht. Also alle aufrödeln und an der Nordspitze zum transallmäßigem Absetzen fertig machen. Treffpunkt Südplateau. Aber auch hier keine Strömung und keine Großfische. Hat eben nicht sein sollen. Wer wollte konnte noch einen 2. Tauchgang

machen, der Rest trocknete die Ausrüstung zum Kofferpacken. Irgendwie hat es dann  doch einer geschaft Fruchtzwerge in Form von Dosenbier zu beschaffen, eine kühle Abwechslung.  Ach ja ein Geburtstagskind hatten wir auch noch, unser Kücken. Ihr versprochener Tabledance fiel aber leider aus Zeitgründen ins Wasser. Dann ging es ab nach Port Galib ca. 270 km südlich von Hurghada.

Erinnerungen wurden wach an die Zeit der „Admiral Nelson“ als es hier nur eine Sandbucht gab und die Abzweigung von der Straße eine Eisenstange markierte. Heute Glasfasaden, Hotels und eine Lagunenlandschaft, die beeindruckt. Unser Bus ist pünktlich und das ganze Gepäck wird verstaut. Der Abschied von der Crew fällt schwer. Man kennt sich halt und im laufe der Jahre ist eine gewisse Freundschaft entstanden, die das ganze durch Zuverlässigkeit und Respekt vor einander abrundeten. Da war Joseph, der für das Füllen der Flaschen zuständig war. Stundenlang aber immer lächelnd und offen für einen kleinen Schwatz. Bob der Küchenbulle der dafür sorgte, dass wir nicht hungern mussten und für Kuchen und Puter zuständig war, und das Essen besser war als in manchen Hotels. Da haben wir noch das Crewbaby, war zuständig für den Service an Bord. Der Ausspruch hat Ihn zwar geärgert aber er hat Ihn halt von früher noch. Heut ist er verheiratet und hat eine kleine Tochter. Trotzdem wird er für uns das Crewbaby bleiben. Sahlah verantwortlich für Tauchen und Zodiacs hat immer versucht alles möglich zu machen was geht. Immer ein Lächeln auf den Lippen und für einen Schwatz gut.Dann hatten wir zwei „Stiften“ zum Zodiac fahren, die immer für eine Scherz gut waren und immer rumgealbert haben. Aber es gab ja noch die Graue Eminenz den Käpten. Ruhig und unscheinbar hatte er alles unter Kontolle. Er hatte alles im Griff wie an der Nordtour das Jahr davor. Keine großen Diskussionen, was geht geht, was nicht geht geht halt nicht.

Unser Bus fährt Richtung Hurghada und Paris Hilton läßt grüssen. Im Hilton angekommen alles ausladen und einchecken. Wieder Verwirrung bei der Zimmervergabe, aber nach einer heftigen Diskussion war alles klar. Beschwerden beim Reiseleiter gingen ein, das Paris nichthier sei, aber wir waren hier. Zimmer beziehen dann ab in den Pool. Hier erster Anschiß weil man da läuft wo das Poolpersonal schon gereinigt hat, man versucht ein Handtuch zu ergattern, Fehlanzeige also nächster Anschiß und somit versucht man es an der Poolbar.

Endlich ein Bier und was für eins. Der Strom der Fröhlichkeit endet nach 15 min. Ausverkauft.

Also Biersorte wechseln, man überlebt auch mit Stella. Entspannt zum Dinner, die Folklore dröhnte einem die Ohren voll, die Klimanlage trifft dich tötlich „Man und Frau sehnten sich nach Bobs Küche; also an die warme Poolbar im Freien, die es nicht gab. Getränke drinnen holen und ab nach draußen. Am nächsten Morgen kurzes Frühstück dann ab in den Bus, der uns zum Flughafen bringt.Frankfurt läßt grüssen, aber unser Bus ist nicht da. Der Reiseleiter verkrampft. Alle stehen in der sengenden Sonne von Frankfurt, aber es kommt nichts. Irgedwann kommt doch was und alle sind erleichtert. Alles in den Bus und Abfahrt. Kühle Fruchtzwerge machen die Runde. Es wird ruhiger im Bus. Der Streß der letztenTage und Marlene Dietrich, glaub ich, aus den Lausprechern tun Ihr übriges. Endlich angekommen in Coburg wird alles ausgekippt, denn Samba läßt Grüssen. So ging die letzte Tauchsafarie zu Ende

Hat ja mal wieder alles geklappt. Wir hatten kaum Großfische, von starken Seegang und sonst starker Strömung war nichts zu spüren. Das Wasser zu warm, die Haie zu tief und das Bier zu knapp. Die Truppe war gut, die Stimmung bestens und die DVD vom Wolferl ein muß für jeden Teilnehmer. Das vermisste  Stück vom Flughafen war auch wieder da und die Verluste von 2 Tauchmasken waren zu verkraften.

Wir haben viel erlebt und gesehen. Angefangen von der „Haron’’, war der letzte Kutter,  dann die „Tiran“ wo wir das erste Mal die Brothers besuchten. Mit der Admiral Nelson erkundeten wir das nördliche Rote Meer und besuchten zahlreiche Wracks. Dann gings zu den Riffen um Safaga. Später wurden die ersten Fahrten nach Süden bis zum Dolphin Reef  unternommen.

In der Sandbucht von Ras Galib sahen wir dann die Makharita, die dann ein Jahr später unser Tauchschiff wurde. Abgesoffen ist sie auch mal kurz vor unserer Tour und so mussten wir auf die Princes Magdha umsteigen die uns eine Woche zu den Brothers brachte. Aber die  Makharita war nach drei Monaten wieder seetüchtig und so konnten wir später bis nach Rocky Island , tief im Süden, vorstoßen.

An dieser Stelle Dank an alle Organisatoren die diese Reisen möglich gemacht haben.

Dank an alle Teilnehmer die durch Ihre taucherrische Disziplin dafür gesorgt haben, das bei den vielen Tauchgängen in den Jahren nichts passiert ist und an die Fotographen und den Filmer die alles dokumentiert  und für uns in Bild und Film festgehalten haben.

 Wobitt

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